Was ich bisher gelesen habe: Teil 1 (2020 Edition)

Eigentlich war ich immer eine Leseratte. Vor allem als Jugendliche habe ich Tintenherz, Bücher aus der Die Wilden Hühner Reihe oder die Sieben Pfoten für Penny Bücher von Thomas Brezina verschlungen.

Auch wenn ich kein Jahr ohne Lesen verbracht habe, wurde es in den letzten Jahren doch immer seltener, dass ich mich hingesetzt habe und in eine Welt zwischen zwei Buchdeckeln eingetaucht bin. Das wollte ich ändern und habe mir einen Goodreads Account zugelegt. Die riesige Online Community an Lesewütigen ist gespickt mit Buchreviews, Buchinspiration und der jährlichen Googreads Reading Challenge. Voller Motivation habe ich mir gleich mal 50 Bücher als Ziel für das Jahr 2020 gesetzt. Ein Vorhaben, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Denn Anfang April hatte ich gerade einmal 3 Bücher gelesen.

Damals habe ich entschlossen das Challengeziel auf 30 hinunterzusetzen und (zu meiner eigenen Verwunderung) nicht aufzugeben. Zwei Wochen später hatte ich 6 Bücher mehr auf dem Konto und bin mittlerweile nur mehr ein Buch hinterher. Bevor ich mir jetzt gleich noch ein Buch aus dem Buchladen holen werde, dachte ich mir, ich fasse euch in Teil 1 die sieben Bücher zusammen, die ich 2020 schon gelesen habe. Vielleicht ist ja das ein oder andere auch für euch dabei.

#1 Der Seelenbrecher von Sebastian Fitzek (4/5)

2019 war das Jahr in dem ich Sebastian Fitzek entdeckte. Der deutsche Psychothrillerautor ist seit seinem Debüt Die Therapie 2006 erfolgreicher Bestsellerautor. Der Seelenbrecher ist mein dritter Fitzek Thriller.

Drei Frauen verschwinden spurlos und tauchen nach einer Woche gebrochen, verwahrlost und wie gefangen im eigenen Körper wieder auf. Der Psychopath, den die Presse den Seelenbrecher tauft, wird kurz vor Weihnachten in einer Berliner Luxusklinik aktiv. Man hat ihn unerkannt eingeliefert, bevor ein Schneesturm die Klink vollkommen von der Außenwelt abschnitt. Ob alle überleben werden?

Auch wenn der Aufbau jeder Geschichte auf eine Art doch gleich ist, schafft es Sebastian Fitzek immer wieder einen zu überrumpeln. Wenn es eigentlich schon relativ fad wird beim Lesen ist es eine Kleinigkeit, ein perfekt platziertes Detail, einige Seiten zuvor und plötzlich ist alles anders. Wer auf Psychothriller steht, findet in Fitzek Büchern sicher eine unterhaltsame und spannende Lektüre.

#2 Denn die Worte vom Kreuz von Barbara Millo (3/5)

Als mich meine Mutter fragte, ob ich sie zu einer Buchpräsentation einer Bekannten begleiten wollte, war ich kurz davor abzusagen. Aber irgendwas trieb mich dann doch hin und ich muss sagen, ich bin begeistert gewesen.

In Denn die Worte vom Kreuz geht es um ein Pilotprojekt der österreichischen Regierung in einem dystopischen Niederösterreichischen Dorf der Zukunft. Man möchte das Tragen eines Mikrochips erforschen und nutzt die Dorfgemeinschaft  als Versuchskaninchen.

Auch, wenn das Buch keines wäre, das ich mir so in der Buchhandlung mitgenommen hätte, durch die Lesung wurde ich neugierig. Die Idee ansich fand ich sehr spannend und im großen und ganzen fand ich das Buch unterhaltsam. Allerdings merkt man, das es sich hier um ein Erstlingswerk handelt, denn nicht alles in der Geschichte ist flüssig.

#3 Where the Crawdads Sing von Delia Owens (5/5)

Irgendwie schien jeder dieses Buch zu lesen. Zumindest in meinem Instagram Feed. Also musste ich es auch haben.

Kya Clark ist als „Marsh Girl“ in einer Kleinstadt namens Barkley Cove in North Carolina bekannt. Ohne Familie schlug sich die junge Frau durch das Leben im Sumpf. Die Eigenbrödlerin führt ein sehr zurückgezogenes Leben, bis ihr ein Mord angehängt wird.

Where the Crawdads Sing ist eine wunderschöne Charakterstudie von Kya Clark. Gegenwart und Vergangenheit vermischt, schafft Delia Owens es ein granzheitliches Bild eines sehr faszinierenden Menschen zu schaffen. Ihre ausschweifenden Naturerklärungen schaffen eine ganz spezielle Atmosphäre.

#4 Sharp Objects von Gillian Flynn (4/5)

Ich weiß nicht, ob man ein Audiobook auch auf eine „Gelesen-Liste“ setzen kann, aber ich habe es einfach mal gemacht. Vor allem, weil ich etwas ganz wichtiges aus dieser Erfahrung gelernt habe: ICH HASSE AUDIOBOOKS! Podcasts und auch Hörspielen gehen super, aber Audiobooks gehen irgendwie gar nicht. Ich glaube es ist tatsächlich das haptische, das mir fehlt. Die Seiten, das visuelle…wenn ich Lese, nehme ich die Geschichte ganz anders wahr, als wenn sie mir vorgelesen wird. Ganz zu Schweigen von den komischen Erzählstimmen, die es da gibt.

In Sharp Objects geht es um Journalistin Camille Preaker, die in ihre Heimatstadt zurückkehren muss, um eine Reportage über zwei ermordete Mädchen zu schreiben. Gefangen in einem psychologischen Rätsel ihrer eigenen Vergangenheit, ist deren Entschlüsselung die Lösung zu einer Mordserie.

Die Idee ansich fand ich sehr gut. Auch Camille Preaker als Charakter mochte ich, die Story selbst war auch gut. Allerdings glaube ich, dass mich alles ein bisschen mehr getroffen hätte, wenn ich das Buch selbst gelesen hätte.

#5 Notes on a Nervous Planet von Matt Haig (5/5)

Matt Haig ist ein Autorname, der mir schon so oft begegnet ist und von dem ich noch nie ein Buch gelesen habe. Das sollte sich ändern. Also entschied ich mich für sein aktuelles Non-Fiktion Buch Notes on a Nervous Planet.

Im Buch blickt Haig auf unseren Umgang mit dem Internet, Sozialen Netzwerken und der neuesten Technik und deren Auswirkung auf unsere mentale Gesundheit. Als Mann mit Depressionen, Angststörungen und als Advokat für einen Fokus auf mentale Gesundheit war wohl niemand besser für diesen Blickwinkeln.

In humoristischen, aber auch sehr ernsten Erzählungen, schreibt Haig über seine Erfahrungen, gibt Tipps und regt zum Nachdenken an. Für mich als bekennende Instagram-Süchtlerin, die schon mehrfach eine mehrmonatige Pause von dem Sozialen Netzwerk genommen hat, war Notes on a Nervous Planet ein perfektes Buch eigene Ansätze zu bestärken und neue Denkanstöße zu erhalten.

Definitiv eines dieser Bücher, das jeder gelesen haben sollte!

#6 Die Vier Versprechen von Miguel Ruiz (4/5)

Ein wenig äsotherischer ging es weiter. In Die Vier Versprechen von Miguel Ruiz geht es um vier Leitsätze, die ein besseres Leben ermöglichen sollen. Es geht um Positivität, neue Denkanstöße und einen neuen Blickwinkel auf das Leben.

#7 Verity von Colleen Hoover (3/5)

Ja, ich gebe es zu. Ich habe es wegen des Covers gekauft. Ich bin nämlich sehr wohl leicht durch das Cover eines Buches beeinflussbar. Die sanften Pastelltöne sprachen mich einfach an. Und ich habe mich sogar versucht zurückzuhalten…aber nachdem ich das Buch zum wiederholten Mal im Buchladen sah, musste es einfach mit. Vor allem, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte:

Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychotroller der Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese liegt seit einem Unfall, der unmittelbar auf den gewaltsamen Tod ihrer beiden Töchter folgte, im Koma. Lowen akzeptiert – auch, weils sie sich zu Verity Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen in Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches.

Ich mein: HALLO!? Was offenbart sich ihr? Wer will den bei so einem Klappentext nicht wissen, wie es weitergeht? Genau deswegen musste es mit…und wurde verschlungen.

Colleen Hoover schafft es viele Male zu überraschen, zu erschrecken und einen zum Staunen zu bringen. Allerdings wurde ich vom Ende bzw. der Umsetzung des Endes dann doch ein wenig enttäuscht. Trotzdem würde ich es nochmal lesen. Die Grundidee und die vielen Hinweise, die verstreut zwischen den Seiten liegen, sind genial.