DAS FEHLENDE GLIED IN DER KETTE von Agatha Christie

Vor genau 100 Jahren, am 21. Jänner 1921, erschien mit DAS FEHLENDE GLIED IN DER KETTE (englisch THE MYSTERIOUS AFFAIR AT STYLES) nicht nur Hercule Poirots erster Fall, sondern auch das Buch, das Agatha Christie’s Autorenkarriere starten sollte. Allerdings hätte es die spätere „Queen of Crime“ ohne einer Wette ihrer eigenen Schwester gar nicht gegeben.

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Das ein Erstlings-Buch erfolgreich wird, ist wohl nicht all zu selten. Das besagtes Erstlingswerk aber nur durch eine Wette geschrieben wurde, wahrscheinlich eher. Doch genau so entstand DAS FEHLENDE GLIED IN DER KETTE 1916, während des ersten Weltkriegs. Eine junge Frau namens Madge wettete, dass ihre Schwester es nicht schaffen würde eine Detektivgeschichte zu schreiben, in der die Leser, trotzdem sie die gleichen Hinweise wie der Detektiv erhielten, nicht den Mörder erkennen würden. Dumm nur, dass die Schwester Agatha Christie war.

Das fehlende Glied in der Kette

Das Set-up ist schnell erklärt. Lieutenant Arthur Hastings kehrt nach einer Kriegsverletzung nach England zurück und besucht seinen Freund John Cavendish, der mit seiner Frau Mary bei seiner Stiefmutter Emily Inglethorp auf deren geerbtem Gut namens Styles lebt. Eines Nachts von lauten Geräuschen geweckt, wird Hastings Zeuge der unter Krämpfen dahinscheidenden Hausherrin, deren letzte Worte der Name ihres Ehemanns ist. Als sich eine Vergiftung als wahrscheinlichste Todesursache auftut, wird der pensionierte belgische Polizeibeamte und als Flüchtling im ersten Weltkrieg nach England ins Exil gekehrte, Hercule Poirot hinzugezogen. Gemeinsam mit Hastings, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, und Inspektor Japp ermittelt der Detektiv.

Das Goldene Zeitalter der Detektivgeschichten

Zwischen 1920 und 1930 boomten Detektivgeschichten. Unzählige Vertreter fanden im „Golden Age of Detective Fiction“ ihre Stimme und versorgten die Leser mit „whodunnit“ (also wer hat es getan) Szenarien. Auch Agatha Christie’s DAS FEHLENDE GLIED IN DER KETTE sollte in dieser Zeit veröffentlicht werden, um damit den Weg für Christies Erfolgsgeschichte(n) ebnen. Doch eigentlich schrieb die Engländerin über Detektiv Hercule Poirot und den Mordfall auf Styles bereits 1916. Damals, mitten im ersten Weltkrieg als Krankenschwester tätig inspirierten sie die in Torquay stationierten Belgier zu ihrer exzentrischen Hauptfigur.

Trotzdem fand die Geschichte erst 1920 ihre Veröffentlichung. Sechsmal wurde das Manuskript von Verlagen abgelehnt, bis es zwischen Februar und Juni 1929 als 18-teilige Serie in der „The Times Weekly Edition“ erschien. Erst im Oktober 1920 wurde es schließlich in Amerika und am 21. Jänner 1921 auch in England veröffentlicht. Auf Deutsch erschien das Buch, damals noch unter dem Titel „Das geheimnisvolle Verbrechen in Styles“, im Jahr 1929.

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