5 AM CLUB oder Warum ich viel zu früh mein Bett verlasse.

„Morgenstund hat Gold im Mund.“

Das bekannte Sprichwort ist für viele Langschläfer und Nachteulen wohl eher eine Verhöhnung. Um ehrlich zu sein, ich bin auch kein Morgenmensch. Zumindest dachte ich das. Seit einer Woche stehe ich jetzt schon um 5 Uhr auf und darf berichten, dass meine Laune Tag für Tag besser wird. Woran das liegt? Ich erzähle es euch.

Ja, ich habe mir das gleichnamige Buch von Robin Sharma gekauft.

Nein, ich habe es noch nicht gelesen.

Um ehrlich zu sein, werde ich es auch nur lesen, weil mich interessiert, welches Movement der „5 am Club“ ist…denn was ich so mitbekommen habe geht es im 5 am Club um eine 20/20/20 Regel, die besagt, dass man die erste Stunde des Tages in drei 20 Minuten Einheiten mit Sport, Meditation/Journaling und Weiterbildung verbringen soll. Das tue ich nicht. Stattdessen setze ich mich hin und schreibe!

Frustrierte Möchtegern-Autorin

Der Wunsch Autorin zu sein und ein eigenes Buch zu schreiben verfolgt mich schon seit meiner Kindheit. In dem Moment in dem ich Microsoft Word entdeckt habe, habe ich Geschichten geschrieben…oder zumindest Anfänge. Ideen hatte ich immer schon viele. Zumindest für Anfänge.

Auch wenn dieser Drang zu Schreiben und die Liebe zu Geschichten immer da war, flaute das über die Jahre immer mal wieder ab. Und dann wieder auf….und dann wieder ab.

Ich brachte nie wirklich etwas weiter. Begann hunderttausend Sachen, ließ mich von den gefürchteten „Plotbunnys“ verführen und endete immer noch frustierter als bevor ich zu Schreiben begann. Ein Buch zu Schreiben ist ein großes Unterfangen, aber irgendwie habe ich es immer unterschätzt.

Als Corona über die Welt zog und meine Arbeit uns in Kurzarbeit schickte, sah ich meine Chance. Ich wusste, dass ich es mir momentan einfach nicht leisten kann mich NUR aufs Schreiben zu konzentrieren. Geld muss ja auch irgendwie verdient werden. Also nahm ich mir vor, mich jeden Tag nach der Arbeit hinzusetzen und an meinem Traumprojekt zu arbeiten.

Gesagt…nicht getan. Die Tage kamen und gingen, daraus wurden Wochen und Monate…bis wir im September wieder in die Vollarbeitszeit zurückgingen. Na großartig. Genau nichts geschafft.

Da ich zudem einen Schreibjob habe, fühlte ich mich abends dann einfach oft leer. Als wär meine gesamte kreative Energie in meine Arbeit geflossen, aber nichts mehr über für meinen Traum, meine Buchprojekte.

Frustration pur, kann ich euch sagen. Ich wollte schreiben, tat es aber nicht weil ich zu ko oder ohne Ideen war und war dann frustriert, dass ich es nicht schaffte. Immerhin gibt es genug Menschen da draußen die viel mehr tun als ich und es auch zusammenbringen.

5 am Club for the Rescue

Wie genau ich dann über den 5 am Club gestolpert bin, weiß ich nicht mehr. Aber es muss auf YouTube gewesen sein, denn ich erinnere mich, dass ich einige Videos zum Thema gesehen habe. Ich war sofort angetan von der Sache…also nicht dem Aufstehen um 5 Uhr, aber der Gedanke dass das erste was ich jeden Tag machen würde, Schreiben war…und zwar für mich und meine Projekte…das war verlockend.

Also ging ich am Sonntag um 22 Uhr ins Bett und schaffte es um 5 Uhr aufzustehen. Einen Tee und ein Wasser aus der Küche geholt, saß ich kaum 10 Minuten später am Schreibtisch, schrieb für 1,5 Stunden und startete dann meinen Tag wie normalerweise auch. Einziger Unterschied: Ich hatte den ganzen Tag dieses Gefühl schon etwas gemacht zu haben. Meinen Traum einem Schritt näher zu sein.

Und dann?

Ja, dann kam der Anschlag in Wien. Bis nach Mitternacht saß ich vor dem Fernseher und verfolgte die Berichterstattung über das Grauen in der Wiener Innenstadt. Okay. Ich wollte mich dann auch nicht zwingen für den nächsten Tag.

Und so?

Nein. Kein Erfolg. Die US-Wahl und meine CNN-Sucht wurden geboren. Key Race Alert. Na, wer hats auch im Ohr? Gut, die Woche war dahin…

Und jetzt?

Seit Montag stehe ich wieder um 5 Uhr auf und bringe so viel weiter. Ich meine, es ist 7:18 und ich schreibe einen Blogartikel…NACHDEM ich bereits 1,5 Stunden für mein Buch geschrieben habe. Es ist wahnsinn. So beflügelnd!

Wie gehts weiter?

Das ist eine gute Frage. Also in meinem Kopf mache ich das ganze jetzt Mo bis Fr. Samstag und Sonntag möchte ich ausschlafen. Ich gebe es zu…ich möchte zumindest einmal die Woche ohne Wecker aufwachen. Ich weiß, Luxus…aber so wünsch ich mir das nun einmal.

Fazit

Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass ich das so hinkriege. Ja, es sind erst 4 Tage, aber das ist länger als so manch anderes was ich ausprobiert habe. Und es gibt immerhin viele prominente Vertreter, die diese Methode auch anwenden. Einige CEOs aus Silicon Valley und Milliardäre sollen auch 5 am Clubber 😉 sein. Mein Lieblingsbeispiel ist momentan Dan Brown. Ich habe mir Masterclass gegönnt und seinen Kurs gesucht und da erzählt er doch glatt, dass er 365 Tage im Jahr um 4 Uhr aufsteht. Weil er von 4 bis 11 Uhr jeden Tag schreibt…MORGENS! Wenn das seine beste Schreibzeit ist…bitte ^^

Was mich jedoch noch mehr beeindruck hat, war sein Zitat was in etwas so lautete:

„Be hard on your process, but gentle on your output.“

Was so viel heißt wie: Sei diszipliniert, wenn es darum geht sich hinzusetzen und zu schreiben. Aber sei lieb zu dir, wenn es um das geht, was du geschrieben hast.

Und das werde ich jetzt versuchen.