Warum ist Mrs. Maisel so Marvelous?

Schon mit GILMORE GIRLS traf Drehbuchautorin, Fernsehproduzentin und Regisseurin Amy Sherman-Palladino den Nerv der Zeit. Die schnellen Dialoge und steten Referenzen zu Popkultur und Klassikern sowohl in der Literatur als auch in TV und Film, waren ein unverkennbares Markenzeichen. Seit 2017 amüsiert und fasziniert ihre neue Serie MARVELOUS MRS. MAISEL auf Amazon Prime. Gemeinsam mit Ehemann David Palladino verfasst, trifft die Serie über die jüdische Hausfrau und Mutter turned Comedienne „Midge“ Maisel nicht nur den Nerv die Zeit.

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1950s New York ist anders. Mehr Fashion, weniger Freiheiten. Und das vor allem für Frauen. Während die Frauen bereits Berufen nachgehen, ist es eher weniger gern gesehen. Wer gut situiert ist bleibt zuhause, hat eine Putzfrau, Köchin und ein Kindermädchen. Auch Miriam „Midge“ Maisel lebt das perfekte Leben. Verheiratet, zwei Kinder, Shoppen, Gymnastik, Dinner mit den Eltern. Alles scheint perfekt auf der Upper West Side, bis ihr Ehemann sie mit der Sekretärin betrügt.

Betrunken und nicht ganz Herrin ihrer Sinne, landet Midge eines Abends in einem Lower East Side Nachtclub, den sie normalerweise mit ihrem Noch-Ehemann frequentiert um ihrem gemeinsamen Hobby seines Stand-up Comedy Daseins nachzukommen. Sie endet auf der Bühne, schmeißt Gag after Gag after Gag heraus und findet gefallen an der ganzen Sache. So kommt es, dass sie sich von ihrem Ehemann trennt, einen Job am Make-up Counter eines Kaufhauses annimmt und beginnt als Stand-Up Comedienne durch die New Yorker Clubs zu tingeln.

Perfect Timing

Der Erfolg von Mrs. Maisel lag wohl auch daran, dass die Amazon-Produktion vor genau einem Jahr genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Sie erschien, kurz nachdem der damalige Chef der Amazon Studios, Roy Price, wegen Vorwürfen sexueller Belästigung suspendiert worden war. Die #MeToo-Debatte hatte gerade begonnen. (Marietta Steinhart – Dezember 2018 Zeit Online)

Das MARVELOUS MRS. MAISEL 2017 so eingeschlagen hat, verdankt die Serie laut Marietta Steinhart auch der MeToo Debatte. Kurz vor Veröffentlichung wurde Amazon Studios Boss Roy Price wegen Vorwürfen sexueller Belästigung suspendiert.

Auch Midge Maisel sieht sich im New York der 1950er Jahre mit Alltagssexismus und der Benachteiligung von Frauen konfrontiert. Süffisant weist sie forsche, freche und übergriffige Männer zurück und besteht selbstbewusst in der von Männer dominierten Comedy-Welt.


In der dritten Staffel zieht es die aufsteigende Stand-up Comedienne erneut in die weite Welt. Gemeinsam mit ihrer Managerin Susie Myersen tourt sie als Opening-Act für den Musiker Shy Baldwin. Ein Freudenfest an Artikulation, Witz und Mode, die selbst einer Modeunbewussten Person wie mir ins Auge sticht.

Perfect TV-Show

Neben Produktionsdesign, Set und Kostümen bietet die Serie einfach alles was das Comedy und Feministinnen Herz begehrt. Sowohl als verantwortungsbewusste Hausfrau und Mutter, als auch starke eigenständige Frau mit Mut und Ziel ist Midge Maisel eine Serien-Figur die ihres gleichen sucht. Nicht umsonst wurde Darstellerin Rachel Brosnahan bereits mehrfach mit Emmy, Golden Globe, Screen Actors Guild und Critic’s Choice Award ausgezeichnet. Doch nicht nur sie überzeugt, scheint sie doch die Figur zu leben. Auch Alex Borstein, deren Stimme vielen unter anderem als Lois Griffin aus FAMILY GUY bekannt ist, kann als kratzbürstige Susie Myerson seit der Pilotepisode überzeugen.

Wer jetzt neugierig geworden ist oder sein MARVELOUS MRS. MAISEL Wissen auffrischen möchte hat bis zum Start der neuen Staffel noch etwas Zeit. Ein offizielles Startdatum für das 4. Installment der Erfolgsserie steht, auf Grund der Pandemie und dem damit verschobenen Staffeldreh um ein ganzes Jahr, noch nicht fest. Wer trotzdem einen ungefähren Zeitrahmen wissen will, sollte aber die Augen auf den Winter 2021 richten. Es wird sich wieder auszahlen. Garantiert!