Wenn ich eines in den letzten Jahren über mich gelernt habe, dann das ich das Durchhaltevermögen eines alten, brüchigen Gummiringerls habe. Kaum ist der Widerstand größer als erwartet, reißt es…oder in dem Fall ich. Das äußert sich dann darin, dass ich einen Kurs, für den ich mich noch voller Enthusiasmus angemeldet habe einfach nicht besuche, mittendrin aufhöre oder gar wortlos verschwinde. Im Dezember ist mir die Rise Up & Shine University von Coach und Spiritual-Queen Laura Malina Seiler über den Weg gelaufen…und irgendetwas hat mich dazu bewogen mich anzumelden. Eigentlich hätte der Kurs bereits am 4. Jänner angefangen, aber durch meinen Umzug fand ich einfach nicht die Zeit. Also habe ich mir die Woche genommen um das meiste in meiner neuen Wohnung zu richten und erst mit 11. Jänner in die RUSU gestartet. Und was soll ich sagen…ich bin gespannt.
„Rise Up & Shine Uni – Dein Soul-Update für ein erfüllteres Leben“ prangt die Catch-Phrase in großen Buchstaben auf der Website von Laura Marina Seiler. Die Spirituelle Lehrerin & Visionärin weiß sich und ihre Angebote zu Verkaufen, gleichzeitig bietet sie unglaublich viel. Egal ob Bücher, ihr Podcast „happy, holy, confident“ oder ihre zahlreichen Coaching Programme. Seit kurzem gibt es auch die Higher Self App, die das umfangreiche Angebot praktisch zusammenfasst. Wer sich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen möchte oder etwas an sich und seinem Leben verändern möchte ist bei Seiler sicher richtig. Allerdings muss man den spirituellen Zugang der Deutschen mögen. Denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Positiv Spirituell
Auch ich bin nicht jeden Tag 100 % warm mit dieser eher spirituellen Herangehensweise. So sehr ich Meditation schätze und viel Kraft und Nutzen daraus ziehe, ist mir der restliche Firlefanz darum herum oft ein wenig zu viel. Aber man muss nicht Yogi, Veganer und always-happy-positive-woke sein um an sich und seiner Persönlichkeit zu arbeiten. Ganz im Gegenteil. Wahrscheinlich ist es genau, wenn man nicht die Sonne aus dem Hintern scheinen hat, dass man den meisten Nutzen aus solchen Programmen zieht. Wenn man offen genug ist um das in sein Leben zu lassen, was einen auch wirklich weiter bringt. Denn ja, der Gedanke Yoga zu machen ist zwar attraktiv und hat etwas, aber noch bin ich in meinem Leben nicht so weit, dass ich sage „Ich brauche das. Ich will das. Ich muss das machen.“ Hingegen kann ich mich mit Meditation sehr wohl anfreunden. Auch wenn ich es momentan nicht von mir aus mache, sondern erst wieder durch die RUSU täglich meditieren werde, freue ich mich darauf. Denn schon vor knapp einem Jahr als ich eine enthusiastische Meditationsphase hatte, habe ich viel mitgenommen.
Ich glaube auch gar nicht, dass es das Spirituelle ist, das mich solchen Programmen gegenüber eher kritisch werden lässt. Viel mehr ist es diese ewig Positive Art. Don’t get me wrong, ich weiß dass es wichtig ist einen positiven Ausblick auf das Leben zu haben. Unsere Gedanken spiegeln sich ja nicht nur in unseren Leben allgemein wieder, sondern auch unser Körper, ja gar unsere Zellen geben Hinweise auf unsere Gedankenwelt. Trotzdem ich mich also bemühe positiver als früher durchs Leben zu gehen, kann ich diese ewige Über-Happiness einfach überhaupt nicht ab. Nein, es muss nicht alles immer und überall toll sein und nein, manchmal sieht man auch nicht NUR das Gute in etwas. Und das ist auch ok. Solange man sich nicht in eine Grube denkt aus der man nicht mehr herauskommt. Man muss nicht immer alles rosarot sehen um auch langfristig glücklich zu sein.
Trial and Error
Trotzdem ich der Spiritualität und der Everglowing-Happiness ein wenig abgetan bin, freue ich mich auf die RUSU. Zwar habe ich mich mit der Wichtigkeit der ersten Woche, der sogenannten Pre-Week, ein wenig verschätzt und hätte wohl fast an 1-2 Tagen meinen Nachzügler-Status aufholen können, aber Rituale und vor allem Veränderungen in unserem Leben werden bekanntlich besser langsam dafür langfristig etabliert. Also versuche ich momentan jeden Tag um 6:30 Uhr aufzuwachen und den Morgen der RUSU zu widmen. (Ab nächster Woche muss ich wohl schon um 6 Uhr aufwachen, damit sich alles in der Früh ausgeht. Der Hund möchte schließlich auch morgens ausgeführt werden.)
Woche eins kann ich also auf jeden Fall positiv beenden. Es gab interessante Gedankenanstöße und ich habe für mich definieren können, was ich eigentlich im Leben will. Zumindest beruflich.